Hornissen etc. - 10.09.07

 

In diesen Monaten erhält die Pittener Feuerwehr viele Anrufe von verängstigten Bürgern, die sich durch Wespen oder Hornissen bedroht fühlen und die Vernichtung deren Nester verlangen. Viele Menschen sind dann verwundert, wenn wir diesen Dienst verweigern und auf den Naturschutzaspekt verweisen ... In der Tat gehört speziell die Hornisse, unsere größte heimische Wespenart, zu den geschützten Arten.
Abgesehen davon, dass es nicht Aufgabe der Feuerwehr ist, Tiere zu töten, stellen die meisten dieser Insekten kaum eine größere Gefahr dar. Hornissen, Wespen, Hummeln und Bienen stechen in der Regel nur dann, wenn sie sich bedroht fühlen. Durch viele Schauergeschichten, die keiner Untersuchung standhalten, ist vor allem die friedliche und nützliche Hornisse in Verruf geraten". Die meisten Menschen verlieren aber ihre Angst, wenn sie ein paar Informationen über Biologie und Lebensweise dieser Tiere erhalten.

Der Wespenstaat lebt nur eine Vegetationsperiode. Die Königinnen gründen im Frühjahr ein Nest und ziehen einige Arbeiterinnen groß. Danach übernehmen diese den weiteren Ausbau des Nestes, die Futterbeschaffung sowie die Pflege der Brut. Mitte des Sommers werden große Zellen angelegt, in denen die Geschlechtstiere heranwachsen. Die Männchen sterben nach der Paarung, während die begatteten Weibchen im Erdreich oder im morschen Holz überwintern, um im nächsten Frühjahr wieder ein Nest zu gründen. Die übrigen Arbeiterinnen des Staates haben, nachdem die Geschlechtstiere ausgeflogen sind, ihre Aufgabe erfüllt und sterben ebenfalls.

Die natürlichen Nistplätze der Hornissen sind Baumhöhlen in lichten, ruhigen Laubwäldern am Waldrand oder in Parkanlagen. Gebiete also, die auch auf Menschen eine große Anziehungskraft ausüben. Leider sind diese natürlichen Lebensräume und Nistmöglichkeiten durch die Nutzungsansprüche des Menschen stark dezimiert worden. Die Tiere müssen daher auf Dachböden, Anstände, Gartenhütten oder Vogelnistkästen ausweichen.

Jeder Gartenfreund sollte sich über ein Nest in seiner Nähe freuen, denn diese Tiere sind sehr nützlich. Sie müssen ihre Larven mit eiweißreicher Nahrung versorgen. Deshalb jagen sie hauptsächlich Schadinsekten. Die erwachsenen Tiere selbst brauchen, als Flugbenzin sozusagen, kohlehydratreiche Nahrung. Das sind Nektar, Pflanzen- und Obstsäfte. Beim Nektarschlecken auf der Blüte übernehmen sie wichtige Bestäubungsfunktionen. Viele Blüten werden von Hornissen, Wespen und Hummeln auch bei kühlem Wetter bestäubt, denn sie fliegen, im Gegensatz zu Bienen, auch bei Wind und Regen.

 

 

Scheuen sie sich aber trotzdem nicht und rufen sie uns an, damit wir ihnen Schutzmöglichkeiten oder Verlegungen von Nestern anbieten können.  Hrn. Taschner 02627/82212

 

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